12 Dez

Auch 2016 wieder ein großer Erfolg

17. Internationales Gitarrenfestival „Saitensprünge“ 2016

Zum mittlerweile 17.ten mal lockte das Internationale Gitarrenfestival „Saitensprünge“ 2016 knapp 3.000 Besucher in das Bad Aiblinger Kurhaus. Unter der künstlerischen Leitung von Johannes Erkes holte die oberbayrische Kulturinstitution auch dieses Jahr Künstler unterschiedlichster Genres in die Region und präsentierte sich erneut vielseitig und auf höchstem Niveau. So durften sich die Festivalgäste auf irische Folk-Musik, spanischen Flamenco oder britisch humorvolle Ukulelen-Klänge freuen.

Den Auftakt machte hierbei das deutsche Flamenco-Duo Café del Mundo am 3. November, die mit einem furiosen Auftritt die Besucher auf das einstimmte, was die kommenden Wochen noch zu erwarten war – geballte Gitarrenklänge. Schon kurz darauf tauschte das Ukulele Orchestra of Great Britain das renommierte Sydney Opera House mit dem Aiblinger Kurhaus und verzauberte das Publikum nicht nur mit britischem Humor im Stile Monty Pythons, sondern auch mit ausgefeilten Arrangements für die beliebte kleine Schwester der Gitarr¬e – die Ukulele. Am 9. November feierte das Festival sicherlich einen seiner musikalischen Höhepunkt – Tomatito, der bereits mit Stars wie Elton John oder Frank Sinatra musizierte, zelebrierte den Flamenco auf außergewöhnlichem Niveau. An der Seite seines Sohnes an der Gitarre, Perkussionisten und Sängern brachte der Mitbegründer des „Flamenco Nuevos“ eine Musik nach Bad Aibling, die so sagenumwoben wie mitreißend ist. Heimische Klänge wurden daraufhin wie gewohnt bei den Bairischen Saitenblicken angeschlagen, bei denen dieses Jahr – neben dem Sprecher Gustl Lex – der Lohholzer Hausgsang, der Innergebirg Viergesang, die 4 Hinterberger Musikanten, das Harfentrio Schauer-Fischer und die Stibei-Buam auf der Bühne standen. Bei gewohnt gemütlicher Atmosphäre, gutem Essen und frischen Getränken wurde den Besuchern schnell deutlich, welch wichtige Rolle die Gitarre in der alpenländischen Volksmusik spielt. Ein weiterer fester Bestandteil und sich jährlich wiederholender Teil des Festivals ist auch die lange Nacht der Gitarre – Guitarrissimo! Genreübergreifend, fern von allen Schubladen teilten sich Musiker die Bühne, die trotzdem alle eines gemeinsam haben – die Liebe zur Gitarre. Nach kurzen Solo-Passagen spielten zuletzt das Duo Raya & Mazza, der klassische Gitarrist Graham Anthony Devine, die Experimentalkünstler Claus Boesser-Ferrari & Joss Turnbull sowie der Fingerstyle-Gitarrist Soenke Meinen, welcher kurz darauf die Warschauer Guitar Master gewann, gemeinsam zum Abschluss des Abends. Eine der großen Überraschungen des Festivals war dieses Jahr die irische Gruppe We Banjo 3, der es mit Charme und einem authentischen Auftritt gelang, auch die letzte Reihe zum Tanzen zu motivieren – und das an einem Mittwoch! Ein ruhigeres und vor allem intimeres Konzert folgte dann am 18. November. Der Klassik-Star an der Mandoline Avi Avital und sein Begleiter Giampaolo Bandini interpretierten sich durch die Musikgeschichte und sorgten für ein Klangerlebnis auf höchstem Niveau. Die kleinen Festivalbesucher durften beim diesjährigen Kinderkonzert dem Museumswärter Hugo bei der Rettung des Gitarrenmuseums helfen, während das Duo Friend ‚N Fellow dem Publikum mit souligen Interpretationen bekannter Hits einen Hauch New York nach Bad Aibling brachte. Feierlich beendet wurde das Festival von einer Meisterin der Gitarre in ihrer reinsten Form – der klassischen, spanischen Gitarre. Ana Vidovic machte ihrem Ruf alle Ehre und brillierte mit herausragenden Interpretationen einiger großen Kompositionen für die Meistergitarre. Nach einem guten Monat Gitarrenmusik in allen möglichen Variationen bleiben nicht nur die Erinnerungen an tolle Konzertabende, sondern auch eine erste Vorfreude auf das 18. Internationale Gitarrenfestival „Saitensprünge“ – 2017.

Weitere Infos zum Gitarrenfestival findet man unter www.saitenspruenge.com